Lesung

Buchvorstellung: Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen

Erinnerungen | Moderation: Peter Reif-Spirek (LZT)
Wann:
Mittwoch, 12.09.2018
19.00 Uhr
Preis:
frei
Veranstalter:

Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Telefon: 0361 3792701

Wo:
Tivoli Gedenkstätte
Am Tivoli 3
99867 Gotha

„Vergessen Sie das Kind, es wird nicht leben.“ Diese Worte erschüttern Eva Umlaufs Mutter Anfang 1945 in Auschwitz. Aber die Prognose wird sich als falsch erweisen, die zweijährige Eva überlebt und führt jahrzehntelang ein erfülltes Leben mit Höhen, Tiefen und Schicksalsschlägen. Sie wächst in der Tschechoslowakei auf, heiratet 1966 und folgt ein Jahr später ihrem Mann nach München. Sie wird Mutter dreier Söhne und ist erfolgreich als Kinderärztin und Psychotherapeutin tätig. Doch tief in ihrem Inneren ist das Trauma ihrer Kindheit, über das in ihrer Familie geschwiegen wurde, stets präsent. Lange Zeit verdrängt sie die Auseinandersetzung mit den Erinnerungen und den Gefühlen der Fremdheit und Heimatlosigkeit. Erst als Eva Umlauf einen Herzinfarkt erleidet, findet sie den Raum, sich der Vergangenheit zu stellen. Sie begibt sich auf eine Reise zu sich selbst, sucht nach den Spuren ihrer ermordeten Familie und bekennt sich 2011 in Auschwitz schließlich öffentlich als Überlebende des Holocaust. Eva Umlauf, geboren 1942 in Nováky, einem „Arbeitslager für Juden“ in der Slowakei, überlebte Auschwitz. Sie promovierte in Kinderheilkunde in Bratislava und ging 1967 nach München, wo sie zunächst als Klinikärztin arbeitete. Später betrieb sie eine Kinderarztpraxis und ist bis heute als sychotherapeutin tätig. 2011 sprach Eva Umlauf bei der Gedenkfeier in Auschwitz, seither engagiert sie sich als Zeitzeugin.

Stefanie Oswalt promovierte in Potsdam in Jüdischen Studien. Sie arbeitet als freie Journalistin, u. a. für Deutschlandradio, und als Autorin in Berlin. Zuletzt erschien 2012 „Ari heißt Löwe“ (mit Ari Rath).
Die Buchvorstellung ist eine Kooperation der LZT mit Bildung vereint e.V., dem Förderverein Gothaer Tivoli e.V., KommPottPora e.V. und dem Verein für Stadtgeschichte Gotha e.V.