Lesung, Vortrag
Rosa Luxemburg. Ein Leben
- Wann:
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Donnerstag, 16.01.202019.00 Uhr
- Preis:
- frei
- Veranstalter:
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Förderverein Gothaer Tivoli e. V.
Telefon: 03621 70 41 27 - Wo:
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Tivoli Gedenkstätte
Am Tivoli 3
99867 Gotha
Rosa Luxemburg, 1871 im russischen Teil Polens geboren, kam aus einem jüdischen Elternhaus. Sie perfektionierte während ihres Studiums in Zürich die deutsche Sprache, fand mithilfe einer Scheinehe in Deutschland ihre politische Heimat, war auf SPD-Parteitagen eine der wenigen Frauen und die einzige mit einem Doktortitel und engagierte sich als rastlose Kämpferin für die europäische Arbeiterbewegung in nicht weniger als sieben verschiedenen sozialistischen Parteien. Luxemburg war die bedeutendste marxistische Denkerin ihrer Zeit und literarisch hochgebildet. Sie widersetzte sich jeder Art von Nationalismus. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach und die SPD den Kriegskrediten zustimmte, stürzte für sie eine Welt zusammen. Die Kriegszeit verbrachte sie zum großen Teil im Gefängnis, nahm aber trotzdem sehr intensiv Anteil am politischen Geschehen und verfasste wichtige Schriften wie zum Beispiel Die Krise der Sozialdemokratie (1916). Die wenigen Wochen, die sie nach Kriegsende bis zu ihrer Ermordung am 15. Januar 1919 in Freiheit verbringen konnte, waren mit rastloser Tätigkeit erfüllt. Sie arbeitete unablässig für die Rote Fahne, gehörte zu den Gründern der KPD und hielt es für ihre Pflicht, in Berlin auszuharren, obwohl ihr bewusst war, dass der sogenannte Januaraufstand zum Scheitern verurteilt war. Das Andenken an Rosa Luxemburg war jahrzehntelang von der KPD und später der SED geprägt, die einerseits eifrig eine Märtyrerlegende pflegten und andererseits den „Luxemburgismus“ verdammten. Ihre Revolutionstheorie, ihr Freiheitsbegriff und ihr unbedingter Internationalismus haben immer wieder Protestbewegungen inspiriert. Ihr berühmter Satz „Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden“ war ein programmatischer Bezugspunkt der DDR-Opposition. Ernst Piper legt eine große Biographie über die Vorkämpferin der europäischen Arbeiterbewegung vor. Ernst Piper ist apl. Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam und hat zahlreiche Bücher zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts publiziert, zuletzt Nacht über Europa. Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs (2014). Es moderiert: Henry Bernhard (Deutschlandfunk). Es laden ein: Die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Zusammenarbeit mit: Bildung vereint e.V., Förderverein Gothaer Tivoli e.V., KommPottPora e.V., Verein für Stadtgeschichte Gotha e.V. Der Eintritt ist frei. Zudem kann die einzigartige Ausstellung zu Gothaer Frauen in der Weimarer Republik „Nur 100 Jahre – die Aktualität von Frauenwahlrecht und Frauenpolitik in Gotha“ der Kuratorin Judy Slivi und Arbeit und Leben Thüringen besichtigt werden.